Über die Studie
Medizinischer Hintergrund
Chronische Nierenerkrankungen stellen ein zunehmendes Gesundheitsproblem mit erheblichen sozioökonomischen Auswirkungen dar. Über 15% der Bevölkerung in Industrieländern sind betroffen.
Die Prognose dieser Patienten wird durch zwei wesentliche Risiken bestimmt: das Fortschreiten des Nierenfunktionsverlustes bis hin zur Notwendigkeit von Nierenersatztherapie und ein überproportional erhöhtes kardiovaskuläres Risiko mit erhöhter kardiovaskulärer Sterblichkeit.
Der Verlauf der chronischen Nierenerkrankung und die Entwicklung kardiovaskulärer Begleiterkrankungen ist sehr variabel.
Welche Faktoren das jeweilige Risiko und Heterogenität der Verläufe bestimmen, ist weitgehend unklar. Bluthochdruck und Eiweißausscheidung im Urin beispielsweise sind anerkannte Risikofaktoren für die Progression einer Nierenerkrankung, die aber zusammen genommen nur einen Teil der Variabilität des renalen Funktionsverlustes erklären. Gleichermaßen erklären traditionelle kardiovaskuläre Risikofaktoren, die für die Allgemeinbevölkerung gelten, das erhöhte Risiko Nierenkranker nicht ausreichend.
Die Unterschiedlichkeit des Verlaufs von Nierenerkrankungen und die Schwierigkeit homogene Subpopulationen zu definieren, trägt dazu bei, dass die Zahl von kontrollierten Behandlungsstudien viel niedriger ist als auf anderen Gebieten in der Medizin.
Damit besteht das Risiko, dass Nierenkranke nicht vom medizinischen Fortschritt profitieren.
Die GCKD-Studie ist konzipiert als weltweit größte CKD-Kohortenstudie und erste CKD-Kohortenstudie in Europa, die groß genug ist, um umfassende valide Assoziationen zwischen Biomarkern, Krankheitsprogression und Komplikation darzustellen. Die Studie soll wissenschaftliche Erkenntnisse über neue diagnostische Möglichkeiten bringen und Grundlage für verbesserte und spezifische Therapien sein.
Studiendesign
Die GCKD-Studie ist angelegt als multizentrische, nicht-interventionelle, prospektive Beobachtungsstudie.Die ärztliche Versorgung der Patienten soll durch die Studie nicht beeinflusst werden. Alle regulären Therapien der Patienten werden protokolliert, ohne sie zu verändern oder Einfluss zu nehmen. Die Entscheidungen über Diagnostik und Therapie obliegen dem Patienten und seinem behandelnden Nephrologen oder Hausarzt.
Zeitachse